Die TIRADS-Klassifikation (Thyroid Imaging Reporting and Data System) ist ein standardisiertes Ultraschall-Bewertungssystem für Schilddrüsenknoten, das auf morphologischen Merkmalen basiert und die Wahrscheinlichkeit einer Malignität einschätzt.
Es gibt verschiedene TIRADS-Systeme: Die in Deutschland gebräuchliche ist die EU-TIRADS-Klassifikation der European Federation of Societies for Ultrasound in Medicine and Biology (europäische Dachverband der nationalen Fachgesellschaften für Ultraschall in Medizin und Biologie).
EU-TIRADS-Klassifikation [EFSUMB 2017]
Kategorie | Ultraschallkriterien | Malignitätsrisiko | Empfehlung |
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EU-TIRADS 1 | Normale Schilddrüse | 0 % | Kein weiterer Handlungsbedarf |
EU-TIRADS 2 | Benigne Merkmale, z. B. reine Zyste, spongiformer Knoten | 0 % | Keine FNP, keine Kontrolle nötig |
EU-TIRADS 3 | Niedrig suspekt: iso-/hyperechogen, oval, glatt begrenzt | <2 % | FNP ab >20 mm oder Verlaufskontrolle |
EU-TIRADS 4 | Mäßig suspekt: leicht hypoechogen, irregulär begrenzt, Mikroverkalkungen | 6–17 % | FNP ab >15 mm empfohlen |
EU-TIRADS 5 | Hoch suspekt: stark hypoechogen, irregulär, taller-than-wide, Mikrokalk | >26 % | FNP ab >10 mm empfohlen, ggf. chirurgische Abklärung |